Die meisten der im Internet grassierenden Netlabels konzentrieren sich auf die verschiedenen Spielarten der elektronischen Musik. Doch es gibt auch Ausnahmen. Beispiel dafür ist das bei Clinical Archives veröffentlichte Album Different World der britischen Band Menhirs of Er Grah. ca201_01_front72_309908206Hierbei handelt es sich um ein schon fast traditionelles akustisches Folkalbum. Das Rezept (und leider auch die Realisierung) ist ganz einfach: Man schreibe jeden Tag ein Song und nehme ihn mit Gitarre und einem Mikrofon auf. Hinterher füge man eine weitere Gitarrenspur hinzu und fertig ist ein Lo-Fi-Folkalbum. Lo-Fi deshalb, weil auch für das Abmischen und Mastern der ganzen Scheibe nur noch ein zusätzlicher Tag genommen wurde. Kopf und einziger Musiker von Menhirs of Er Grah ist Tom Carter, der auch schon unter Bandnamen wie March Rosetta im Netz Platten veröffentlicht hat.

Musikalisch ist Different World nicht wirklich revolutionär. Doch die sanfte Melancholie der Songs (auch schön umgesetzt mit dem an Kitsch grenzenden Cover!) kann besonders an dunklen Wintermorgen und -abenden gefangen nehmen. Ein Ohr riskieren sollten besonders auch Fans der Lieder von den Jayhawks.

01 – My Orchard Fire – 5:03
02 – Different World – 3:41
03 – Some Days – 3:29
04 – Red Roses – 2:50
05 – No Simpler Now You’re Gone – 3:20
06 – The Last Time – 2:35

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Nicht auf der Platte vertreten ist das Cover von „Hallelujah“, einem der schönsten Songs von Leonhard Cohen, den Carter ganz im Stil von Jeff Buckley interpretiert.