Man nehme eine möglichst absonderliche Bandhistorie, dazu dann eine Musik jenseits der Kategorisierungen und lasse das ganze dann auf die musikalische Hörerschaft los. Das Ergebnis ist das schwedische Diablo Swing Orchestra.

 

Eine gute Legende macht einen großen Teil des Erfolges in der Öffentlichkeit aus. Das Diablo Swing Orchestra etwa sieht seine Ursprünge in einem 1501 in Schweden angeblich erfolgreichem Orchester, dass von der Kirche als ketzerisch verboten wurde. 2003 wurde die heutige Formation gegründet, die allerdings eine Musik jenseits des 16. Jahrhunderts spielt.

Nach eigenen Angaben ist etwa ihr Album The Butcher's Ballroom eine Mischung aus Jazz, Rock, Metal, klassischer Musik und Gypsy-Folk. Wobei die Musik eher an skandinavische Metaller mit Frauenstimme erinnert. Oder vielleicht doch nicht so ganz. Denn die Sängerin ist deutlich hörbar eine klassisch ausgebildete Sopranistin. Und die Gitarren und der Rhythmus scheren sich einen Dreck um die Stumpfheit der zeitgenössischen Hartwürste. Da groovt die Band plötzlich im Jazz, werden folkloristische Elemente eingeflochten oder auch Funkexzesse angedeutet. Aber ihre Erfolge haben sie auf Grund der allgemeinen Härte ihrer Rockmusik doch eher im Metalbereich, wobei sie damit nicht nur in Europa sondern mittlerweile auch in den USA und Mexiko vertreten sind. Aber so richtig teuflisch ist das alles nicht. Aber ein böses Auftreten ist halt in bestimmten Ecken der Szene ebenso wichtig wie die obskure Biografie.