In der zweiten Hälfte der 80er Jahre gab es im DDR-Blues verschiedene All-Star-Projekte. Grund für solche Zusammenarbeit war manchmal das Polit-Rock-Spektakel „Rock für den Frieden“. Manchmal ging es auch einfach nur darum, Lieder mit einer wirklich fetten Band zu produzieren. Beispiele dafür sind die AMIGA Blues Band, die Blankenfelder Boogie-Band und das Mama Blues Projekt.
In einem kleinen Land wie der DDR laufen sich die Musiker immer wieder über den Weg. Solisten wie Bernd Kleinow haben letztlich überall gespielt. Und auch zwischen den einzelnen Bands war ein ewiges Wechseln des Personals zu beobachten. So verwunderten einen bei Projekten wie der AMIGA Blues Band lediglich, dass sie Platten veröffentlichen durften. Aber vielleicht ist es nicht wirklich verwunderlich, da diese Projekte zumeist für das Prestige-Objekt „Rock für den Frieden“ ins Leben gerufen wurden. Auf jeden Fall findet sich auf den Veröffentlichungen jede Menge gute Musik.
Die Amiga Blues Band wurde 1983 im Amiga-Studio gegründet und gab kurz darauf ihr Konzert-Debüt bei „Rock für den Frieden“. Mitglieder dieser Formation waren Peter „Cäsar“ Gläser (Renft, Karussell), Michael Lincke (g – Monokel), Frank Gahler (m-harm, ex-Monokel, No. 55), Wolfram Bodag (p, Engerling), Gerhard Laartz (org, Modern Soul), Georgi Gogow (bg, No.55), Herbert Junck (dr, Hansi Biebl). Begleitet wurden sie durch die Jazzmusiker Helmut Forsthoff (Altsaxophon), Claus-Dieter Knispel (Trompete), Dagobert Darsow (Posaune) und Norbert Jäger (Percussion). Die Band gab nur ein einziges Konzert am 29. Januar 1983 und veröffentlichte 1983 die LP Not Fade Away, auf der internationale Bluesklassiker von Walking By My Self über Little Red Rooster bis zu Not Fade Away zu hören sind.