In Portugal ist David Fonseca immer gut für Hits und große Plattenverkäufe. Sein 2009 erschienenes Album "Between Waves" mit seinen Songs zwischen Roxy Music und The Cars wird jetzt auch im Rest Europas veröffentlicht.
Das Revival der 80er Jahre hatte mich bislang mehr als kalt gelassen. Denn wenn ich auf etwas im Rückblick auf meine Biografie verzichten kann, dann ist das die unsäglich sterile und nervige Electro-Pop-Schiene, die damals die Hitparaden verunreinigte. Dabei vergisst man allerdings zu leicht, dass es damals auch wirklich gute und wichtige Musik zu entdecken gab. Etwa die Solonummern von Brian Ferry oder auch einige Songs von The Cars. Ich nenne jetzt mal nur diese beiden, weil ich genau an die erinnert wurde, als ich erstmals "Between Waves" in den Player legte. Eine typische Reflexreaktion, wenn man jemanden für einen selbst völlig neu entdeckt. Der Sänger selbst meint allerdings, mehr Fan von Jeff Buckley und Waits zu sein, verweist allerdings auch selbst auf Roxy Music und ihre heute schon "klassisch" zu nennenden Pop/Rock-Songs.
Denn dass Fonseca in seiner portugiesischen Heimat seit den Zeiten der Band Silence 4 (und damit seit den 90er Jahren) ein echter Superstar ist, entgeht einem in Deutschland doch ziemlich leicht. "Between Waves" ist schon sein fünftes Soloalbum und gleichzeitig das erste, das er komplett allein eingespielt hat.
Die 11 Lieder sind allerdings nur vom Sound her in den 70er/80er Jahren beheimatet. Die Geschichten, die Fonseca in ihnen erzählt, sind durchaus gegenwärtig und reflektieren sein Leben on the road. Man muss nicht gleich die Meinung der PR-Firmen nachbeten, die ihn gleich zu den bedeutendsten Songwritern der Gegenwart zählen wollen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass "Between Waves" ein wirklich gutes und hörenswertes Popalbum ist.