Foto: Daniel UptonOne-Eyed Doll sind ein Phänomen in der Welt der Punkbands. Das Trio um Frontfrau Kimberly-Freeman kommt daher wie eine durchgeknallte Anime-Version von Punk und Metal. David Bruce Bates, Jr. aka davidjr.com hat mit so gut wie keinem Budget die Band begleitet und eine Dokumentation gedreht.

 

Für die journalistischen Arbeiten von Hunter S. Thompson und anderen hat man den Begriff des „Gonzo-Journalismus“ geprägt: Journalismus nicht als reflektierte und vom Objekt abgesonderte Berichterstattung mit einem Drang zur Abbildung der Wirklichkeit sondern als wüst-subjektive Schilderung von Geschehnissen, in denen der Berichterstatter letztlich einder der Beteiligten ist.

Was davidjr.com mit seinem „Rockumentary“ über die texanischen Punks von One-Eyed Doll macht, folgt ähnlichen Kriterien. Der Filmemacher rückt den Beteiligten derartig dicht auf die Pelle, verfolgt sich durch Hinterstraßen, Kellerklubs und Kneipen und lässt der Sängerin kaum Platz. Doch genau daraus entsteht ein zutiefst menschliches Porträt dieser Frau mit ihrem völlig reflektierten und durchgeknallten Auftreten.