alt.blues ist mal wieder ne neue Schublade, die manche gerne einführen möchten. Dahinter verbirgt sich in der Musik des schottischen Slide-Gitarristen und Songwriters Dave Arcari eine Mixtur aus frühem Delta-Blues, Trash-Country, Punk und Rockabilly. Mit seiner neuen CD „Got Me Electric“ kommt er Ende März zu einigen Konzerten nach Deutschland.
Wenn man heute Musik verkaufen will, dann braucht es offensichtlich immer wieder neuer Genrebezeichnungen, die möglichst auch noch den Anschein von cooler und abgeklärter Unangepasstheit beinhalten. Wer will schon Mainstream sein?
Garantiert nicht der klassische Mainstream-Blueser ist Dave Arcari. Schon von seinem immer reichlich grimmigen Aussehen her wirkt er eher wie ein in die Jahre gekommer Motorradrocker, der eine National-Steel gefunden hat. Doch wenn man Lieder wie den Titeltrack seiner aktuellen fünften Solo-CD „Got Me Electric“ hört, dann klingt er doch ganz schön wie Mainstream – wenn man darunter den Blues aus dem Mississippi-Delta versteht. Da jault der Slide und der Sänger singt von den üblichen Geschichten – nur dass er eben nicht aus dem Delta des Mississippi kommt sondern aus Schottland.
Seit einigen Jahren ist er einer der zahllosen ständig durch die Lande tourenden Bluesmusiker, die in einer Zeit des vollcomputerisierten Musikgeschmacks eigentlich keine Chance auf eine Karriere haben, die aber durch harte Arbeit sich eine Fanbasis erspielen. Schon seit er 1996 seinen Job als Gitarrist bei Summerfield Blues kündigte, widmet er sich vor allem dem Spiel auf der National steel guitar. Und das tut er meist alleine oder mit Unterstützung von Harpspielern. Und mit seinen Liedern erweckt er ganz den Eindruck, der Massenmarkt interessiere ihn wesentlich weniger, als die beinharten Bluesfans, die er bei seinen Konzerten erreichen kann. Vom 27. bis 30. März kommt er für vier Auftritte nach Deutschland. Erleben kann man ihn dabei in Kempten, Heidelberg, Landau und Mühlhausen. Informationen dazu finden sich auf seiner Homepage.