31 Konzerte in 24 Städten gaben Crosby Stills Nash & Young im Sommer 1974. Aus den Mitschnitten von neun der Konzerte haben Graham Nash und Joel Bernstein jetzt eine Box mit drei CDs und einer DVD zusammengestellt, die in ihrem Ablauf versucht, ein typisches Konzert jener Tour zu dokumentieren.
 

Musikalische Legenden ranken sich um diese Tour. Von Unmengen Koks ist die Rede, die die Musiker konsumiert haben sollen. Neil Young soll sich andauernd über den miesen Sound der Stadionkonzerte beschwert haben. Doch die Kritiken damals vor 40 Jahren waren eigentlich einhellig positiv bis begeistert. Und das nicht zu Unrecht, was man jetzt endlich nachhören kann.

Da die vier Musiker kein neues Album gemeinsam gemacht hatten, standen viele neue Solonummern auf dem Programm, die damals teilweise noch nicht veröffentlicht waren. Vor allem die Nummern von Neil Young bringen in ihrer Härte einen guten Kontrast zur Hippieseligkeit der älteren Stücke. Als er etwa „On The Beach“ anstimmt, da verdunkelt dieses Stück die ganze vorherige helle Atmosphäre. Sein Gitarrensolo explodiert förmlich.
Die Stücke von Nash setzen dagegen den optimistischeren Gegenpart. „Our House“ oder „Teach Your Children“ wirken in ihrem Optimismus schon hart an der Grenze zum Kitsch. Doch mir sind besonders Stücke wie „Militäry Madness“ aufgefallen, die sonst nicht auf den Hitsamplern zu finden sind.

Bei allem Zwist, bei allen Drogennebeln: CSNY 1974 ist ein überragendes Live-Album ein Dokument einer Tournee vor 40 Jahren. Die Box mit einem umfangreichen Booklet ist ein großartiges Sammlerstück, das die Zeit vor 40 Jahren nochmals zum Leben erwecken vermag. (Rhino)