Angefangen hat Chuck E. Weiss in den 60ern als Schlagzeuger für Lightnin‘ Hopkins. Später war er auch mit Willie Dixon, Muddy Waters oder Dr. John auf der Bühne oder im Studio. Dann aber schloss er Freundschaft mit Tom Waits und zog von Denver nach Los Angeles, wo er mit ihm gemeinsam im Tropicana Motel wohnte.
1981 veröffentlichte er als Debüt eine Sammlung von Demos unter dem Titel „The Other Side of Town“. Doch statt eine eigentliche Karriere zu starten, spielte er jahrelang wöchentlich in einem Nachtclub. Dann überredete er Johnny Depp dazu, aus dem Central den Viper Room zu machen. Erst 1999, 2001 und 2007 erschienen weitere Alben.
Wenn jetzt Tom Waits und Johnny Depp öffentlich das Lob von Weiss‘ neuem Album singen, dann hat das natürlich auch persönliche Gründe (und nicht nur die, dass beide als Executive Producers eines der schrägsten Alben im Bluesumfeld 2014 geführt werden). Aber auch musikalisch und vom Songwriting her ist die Scheibe mit dem blödsinnigen Titel eine echte Empfehlung wert. Denn Weiss hat hier Songs geschrieben, die vom Classic-Blues der 20er Jahre bis hin zu den versoffenen Bar-Blues-Nummern des jungen Waits und dem abgedrehten Bluesrock von Captain Beefheart reichen.
Wer formale Zwölftaktigkeit und strenges Festhalten an eingefahrenen Klischees erwartet, dürfte schockiert werden. Gerade diese Klischees werden durch den Wolf gedreht und mit teils absurdem Humor, teils voller Blödsinn in den Texten serviert. Manches geht dabei gehörig in die Hose (eine Nummer wie „Willy‘s in the Pee Pee House“ ist so dämlich, dass sie einfach nicht mehr cool sein kann), aber anderes ist ein intellektueller Spaß auf höchstem Niveau (großartig, wie „Oo Poo Pa Do In The Rebop“ hier den Blues gegen schräge Jazzrhythmen setzt). Und der von den Stones selbst nicht veröffentlichte „Exile on Main Street Blues“ ist mehr als ein Hören wert, versetzt er die Jagger/Richards-Nummer doch erst in die Vorkriegszeit, bevor die komplette Band mit fettem Saxophon draus eine deftige Rhythm & Blues-Nummer macht.
Johnny Depp meint, dass wäre das Album, das man in diesem Jahr unbedingt kaufen sollte. Ich meine: Auf jeden Fall anhören und dann entscheiden, ob einem der Sinn nach einem derartigen musikalischen Spaß steht. Ich hab mich köstlich amüsiert. (anti-)
{source}
<iframe style=“width:120px;height:240px;“ marginwidth=“0″ marginheight=“0″ scrolling=“no“ frameborder=“0″ src=“//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?ServiceVersion=20070822&OneJS=1&Operation=GetAdHtml&MarketPlace=DE&source=ss&ref=ss_til&ad_type=product_link&tracking_id=wasserprawdad-21&marketplace=amazon®ion=DE&placement=B00J2GU9BS&asins=B00J2GU9BS&linkId=&show_border=true&link_opens_in_new_window=true“>
</iframe><iframe style=“width:120px;height:240px;“ marginwidth=“0″ marginheight=“0″ scrolling=“no“ frameborder=“0″ src=“//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?ServiceVersion=20070822&OneJS=1&Operation=GetAdHtml&MarketPlace=DE&source=ss&ref=ss_til&ad_type=product_link&tracking_id=wasserprawdad-21&marketplace=amazon®ion=DE&placement=B00INZFH70&asins=B00INZFH70&linkId=&show_border=true&link_opens_in_new_window=true“>
</iframe>
{/source}