Kein „best of“ im eigentlichen Sinne ist das hier, gibt es doch von dem norddeutschen Bluesharpspieler bislang keine Alben unter eigenem Namen. Wie das Doppelalbum Hönniger in den verschiedensten Bandkonstellationen und Musikstilen präsentiert, entsteht dann doch etwas, was einem „Best of“ entsprechen dürfte. Und warum sollte man nicht seine Plattenkarriere so beginnen können?  Wie nähert man sich fairerweise einer Veröffentlichung wie „In Session with Friends“? Wer nach einem inhaltlich stringent konstruiertem Album sucht: Das ist es nicht. Wer allerdings bereit ist, sich auf eine musikalische Reise durch Blues, Rock und Country zu begeben, der wird seinen Spaß haben. Denn Hönniger hat mit den verschiedensten Musikern schon zusammengespielt. So finden sich etwa Live-Aufnahmen mit Big Daddy Wilson & Doc Fuzz, der Dirty Curtain Bluesband oder den Folkrockern von 4 Way Street neben Studiotracks etwa mit der Jan Fischer Bluesband, der Stiff la Wolf Band oder Men‘s Kitchen. Was das ganze zusammenhält ist allein die Harp von Hönniger, der sich Bluesklassikern von Robert Johnson ebenso versiert annehmen kann wie Rootsrocknummern odert Tracks von Bruce Springsteen. Das dürfte wahrscheinlich das Los vieler Musiker sein, für die es nicht so wichtig ist, ihr Ego ständig vor sich her zu tragen: Man prägt die Konzerte oder die Studiotracks mit seinem Spiel. Aber auf dem Cover stehen letztlich andere Namen. Dass Hönniger jetzt die Sammlung zusammengestellt hat, um endlich eine eigene Visitenkarte zu haben, ist eigentlich überfällig, fast so überfällig wie die Veröffentlichung von Bernd Kleinows Solodebüt 2011. Denn seine Bluesharp entwickelt – egal ob im Blues, Rock oder Country einen fast magischen Sog. (Moon Records)