stumm der name, unsterblich die verse (sagt der epigrammatiker pinytos); unsterblich nicht, weil sich die wenigen reste, die der nachwelt von sapphos versen geblieben sind, als reliquien verehren lassen, sondern weil zu allen zeiten dichter_innen sie zum material genommen und am leben erhalten haben. doch wo findet die unsterbliche sappho in unserer gegenwart ihren platz?
diese frage zu beantworten, soll im herbst 2014 im greifswalder freiraum-verlag eine anthologie heutiger deutschsprachiger gedichte über / für / nach / gegen / mit sappho erscheinen, ausgewählt und herausgegeben von michael gratz und dirk uwe hansen.

freiraum-verlag plant Anthologie deutschsprachiger Gedichte über und nach Sappho

ir bitten daher um einsendung einschlägiger dichtungen in einem unkomplizierten format (doc, odt, txt) und in begleitung der üblichen bio-bibliographischen angaben an:

 info@freiraum-verlag.de

bis ende april 2014. die gedichte sollten frei von rechten dritter sein.
und neben dem pflicht- wird das buch auch einen kürteil haben: mit einer eigenen version / bearbeitung von oder reaktion auf sapphos gedicht vom untergegangenen mond (fr. 168b – ihre vier unsterblichsten verse) soll jede teilnehmerin / jeder teilnehmer vorgestellt werden.

hier zwei übersetzungen:

Moon has set
and Pleiades: middle
night, the hour goes by,
alone I lie.
(Anne Carson, aus: If not, winter. Fragments of Sappho, New York 2002)

Untergegangen ist der Mond
und die Pleiaden. Mitte der
Nacht, vorüber geht die Stunde
ich aber schlafe allein.
(Dirk Uwe Hansen, aus: Sappho – Scherben – Skizzen. Übersetzungen und Nachdichtungen, Potsdam 2012)