Für ihre Konzerte im Sommer 2013 hatte sich das deutsch-niederländische Trio Boogielicious noch um den Bassisten Jens Kühn verstärkt. Das das für den Sound der Truppe mit dem Pianisten Eeco Rijken Rapp, Schlagzeuger David Herzel und Bluesharpspieler Bertram Becher ein echter Zugewinn war, davon kann man sich auf dem Konzertmitschnitt überzeugen, der jetzt unter dem Titel „Boogie ALIVE“ veröffentlicht wurde.
Wahrscheinlich sollten Boogie-Platten grundsätzlich live eingespielt werden. Nur so kommt die ganze Spontaneität zum Vorschein, die die echten Meister dieser Spielweise auszeichnet. „Boogie ALIVE“ macht das sofort klar. Denn hier wechseln vier großartige Instrumentalisten munter zwischen Boogie Woogie, Blues, Soul, Swing und Jazz hin und her und verbreiten von Anfang an gute Laune. Und es werden nicht nur Klassiker wie „Barrelhouse Boogie“, „Boogie Woogie Jump“ oder Roll em Pete“ gespielt, die zum Standardrepertoire gehören. Nein auch eigene Nummern wie „Dadlow“ (David Herzel), „Friends“ oder Rapps eigener „Boogie Woogie Man“ passen hervorragend in das Konzert. Und dann kommen noch die Nummern, an die sich Musiker sonst eher selten herantrauen: Wer als Munharmonikaspieler Stücke von Jean Jaques Milteau nachspielt, braucht gehörigen Mu.und muss wie Betram Becher seine Lektionen gelernt haben.
Ob dieses Live-Album nun wirklich, wie es auf dem Cover angekündigt wird, den Boogie ins 21. Jahrhundert bringt, darüber sollte sich jeder selbst seine Meinung bilden. Auf jeden Fall ist das ein mehr als empfehlenswertes Album für alle Freunde eines gepflegten Boogie-Pianos ebenso meisterlich gespielter Bluesharp. (Herzel Records)