Greifswald (rn). Der pommersche Bischof Hans-Jürgen Abromeit hat auf der Greifswalder Demonstration gegen den Castortransport nach Lubmin den Transport von hochradioaktivem Müll in das Zwischenlager als „Wortbruch“ bezeichnet. „Damit werden die noch 2009 wiederholten Zusagen gebrochen, nach denen in Lubmin ausschließlich Atommüll aus den ehemaligen Kernkraftwerken Lubmin und Rheinsberg gelagert werden soll“. Dadurch werde die Verläßlichkeit von Zusagen und die Glaubwürdigkeit von Politik erschüttert, sagte der pommersche Bischof.

Abromeit forderte eine verantwortliche Energiepolitik. Man könne diese nicht dem freien Spiel der Marktkräfte überlassen. „Wir lügen uns und unseren Nachkommen in die Tasche, wenn wir heute voller Stolz sagen: ,Wir haben erfolgreich den Neubau von Kohlekraftwerken verhindert durch CO2-armen Atomstrom’, wenn wir nicht dazu sagen, wie wir verantwortlich mit dem Atommüll umgehen, der noch Hunderttausende von Jahren Mensch, Tier und Umwelt massiv durch Strahlung gefährdet.“

Bischof Abromeit forderte, daß Atommüll dort zwischengelagert werden müsse, wo er entstanden sei. Außerdem sei das Zwischenlager Lubmin für die Lagerung von hochradioaktivem Abfall ungeeignet, da dort keine „heiße Zelle“ für eine Reparatur von Castoren vorhanden sei. Auch müsse eine „ernsthafte, ergebnisoffene und transparente Suche nach einem Endlager“ erfolgen. Schließlich forderte er die Rücknahme der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und eine Investition in erneuerbare Energien.