Zwischen Ellington und Frankreich, Gypsy-Swing und den 20er Jahren spielt die Musik von Benoit Viellefon & His Orchestra. Sein neues Album „Mon Amour“ beinhaltet aber nicht nur Klassiker der Swingzeit sondern auch eigene Songs im Stil der Vergangenheit.
 

Seit einigen Jahren kann man vor allem in Großbritannien aber auch in den USA ein kleineres Swingrevival beobachten. Waren es in den 90er Jahren noch Rocker, die den Kern der damaligen Begeisterung trugen, sind die neuen Bands wesentlich dichter dran an den klassischen Sounds und dem Jazz der damaligen Zeit. Ganz sicher gehört Benoit Viellefon im Vereinigten Königreich zu den Vorreitern dieser Welle. Als er vor fünf Jahren sein Orchester gründete, war von einer Swingbegeisterung noch nichts zu spüren. Heute spielt die Band in der ausverkauften Royal Albert Hall oder in der ganzen Welt.
Wo sich Bands wie das altgediente Pasadena Roof Orchestra ganz streng an klassische Arrangements halten, werden auf „Mon Amour“ neue Arrangements voller Frische und Spielfreude dargeboten. Die Stücke stammen hier nicht nur aus Amerika, auch Klassiker der britischen Music Halls und aus Frankreich werden neu belebt.

Und vor allem wird klar: Viellefont ist nicht nur ein einnehmender Sänger und Gitarrist. Als Songschreiber hat er auch einen Humor, der sich in Deutschland mit dem von Max Raabe vergleichen lässt. Hightlight hier ist das unwahrscheinlich witzige „My Dog Is A Gypsy“. Der Titelsong ist dagegen eine romantische Nummer voller französischer Wehmut. Doch auch hier sorgt das Orchester mit seinem mitreißenden Drive dafür, dass man auf der Tanzfläche immer in Bewegung bleibt.

„Mon Amour“ ist für alle Freunde des klassischen Swing eine absolute Kaufempfehlung. Ein wunderbares Album!