Bei der Pianistin Beatrix Becker treffen kammermusikalische Kompositinen auf Tango, Klezmer, Jazz oder Flamenco. Auf ihrem aktuellen Album „Phoenix“ finden sich Stücke für Piano, Bassklarinette, drei Celli und Violine, die lyrisch um das mythische Thema von 

Vergehen und Neuanfang, von Tod und Auferstehung kreisen.
 
Auf dem letzten von mir gehörten Album der Berliner Pianistin und Komponistin kammermusikalische Postkarten von Schweizer Gewässern in einer Klangwelt die mehr an klassische Musik denn an Jazz erinnerte. Umso gespannter war ich jetzt, als „Phönix“ hier eintraf: Wie hat sich die Musik weiterentwickelt? Welche Klanhorizonte werden heute eröffnet? Kurz gesagt: Dieses Album ist die passende Musik fürs Kino und sei es nur das Kopfkino. 
 
Lyrisch dahinperlend erzählen die Stücke auf „Phönix“ vom mythischen Feuervogel oder den Spannungen im heutigen Jerusalem, vom Mannm im Mond, der Farbe des Feuers oder bösen Mädchen. Erinnerungen und Verweise an Giora Feidman tauchen ebenso unwillkürlich dabei auf wie an Astor Piazolla oder die weltmusikalischen Exkursionen von Paco de Lucia. 
 
Im Sound von Piano, drei Cellix und Bassklarinette findet sich die Leidenschaft von Tango und Klezmer ebenso wie typisch nordische Melancholie. Und auch wenn es sich hier um ausgeschriebene Kompositionen handelt: Im spannungsreichen Zusammenspiel der Musikerinnen und Musiker ist der eigentliche Geist des Jazz mehr zu spüren als in noch so „avandgardistisch“ daherkommenden Klangexperimenten vieler freier Improvisatoren.
 
Empfehlsenswert für Freunde deslyrischen Jazz ebenso wie für Hörer aktueller Kammermusik oder Fans von Filmmusik und Klezmer.