Jahrelang waren sie ein Fixpunkt in der Live-Szene von Greifswald im Frühjahr und Herbst. Doch im Oktober 2010 wird es keine weitere Musiknacht mehr geben.
Ursprünglich war für Mitte Oktober schon alles geplant. Doch dann geriet man in Konflikt mit der am gleichen Tag stattfindenden Schlagernacht im Schönwalde-Center. Und eine Verschiebung der Veranstaltung um eine Woche ist bei mehr als zehn Bands beileibe nicht einfach. Aber das war wohl bloß der letzte Anstoß, die Musiknacht zu beerdigen:
Die Besucherzahlen waren seit Jahren rückläufig, manchesmal schlossen die Konzertnächte schon mit einem Defizit ab. Einige Kneipen haben in den letzten Jahren ihre Zusammenarbeit schon aufgekündigt. Und von etlichen Besuchern wurde kritisiert, das bei den Musiknächten immer wieder die gleichen Bands gespielt haben.
Doch die Entscheidung von Ravic-Chef Tom Peter stimmt trotzdem traurig. Denn bei aller Kritik standen die Musiknächte doch zumindest für eines: Parties bei Live-Musik. Und jenseits von Klex und Ikuwo ist das in dieser Stadt mittlerweile etwas, was es fast überhaupt nicht mehr gibt. Kaum ein Kneiper kann und will noch das Risiko eingehen, Musiker zu buchen, wenn er nicht zumindest einen großen Teil der Kosten über Eintritt oder Getränkeverkauf herein bekommt. Aus meiner Sicht machen das nur noch der „Fliegende Schwan“ und der „Kronprinz“. Und für eine Studentenstadt ist das einfach viel zu wenig.