Arsen Shomakhov ist einer der aufregendsten Gitarristen, die der Blues zur Zeit zu bieten hat. Zwischen lässigem Swing, jazzigen Tönen, Ausflügen in den Rock oder die kaukasischen Hochebenen spielt die Musik des aktuellen Albums „On The Move“.
In den Internetradio-Charts ist das bei Blues Leaf Records erschienene Album prompt bis auf Platz 2 gestürmt. Nur Pinetop Perkins konnte sich vor dem aus Russland stammenden Shomakhov platzieren. Schon lange hat keiner mehr so lässig und brilliant das single-note-Spiel auf der Gitarre zelebriert. Erinnerungen mögen wach werden an Robben Ford (aber der ist meist wesentlich poppiger) oder an den Österreicher Karl Ratzer. Aber all das können nur Hilfskrücken zur Orientierung sein. Shomakhov hat in den Jahren seinen eigenen Stil gefunden und ist nur noch nicht so bekannt, weil er erst langsam international wahrgenommen wird – die russische Blues-Szene ist halt doch noch eher was für Insider.
On The Move ist ein wunderbar altmodisches Blues und Rhythm & Blues-Album, voller Hooks, die man so schon in den 50ern gehört haben könnte. Der Fuß zuckt im Rhythmus, die Finger schnippen. Und irgendwie ist einem nach einem sofortigen Sprung auf die Tanzfläche.
Shomakhovs Band ist mit Bläsern, Hammond und einem guten Kontrabass klassisch besetzt. Die Produktion von „On The Move“ ist klar und druckvoll. Und die Platte überhaupt ist auf jedenfall in unseren Top 10 für die Blues-Alben des Jahres.