valta enkaustikIm Rahmen von „Kunst Offen“ wird am 26. Mai eine Ausstellung mit Enkaustikarbeiten von Karl Valta in St.Nikolei zu Bauer in Wehrland eröffnet. Die musikalische Umrahmung in der historischen Kapelle werden die Bluezbusters aus Greifswald übernehmen. Verstärkt werden sie dabei von Valta an der Bluesharp.

Enkaustik – Geschichte und Maltechnik

Der Begriff „Enkaustik“stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie brennen, einbrennen, mit Feuer erwärmen,( griech.- enkauston= eingebrannt )

Es handelt sich dabei um eine antike Maltechnik, bei der Bienenwachse mit pflanzlichen Farbpigmenten verschmolzen wurden, um danach mit erhitzten Spachteln und der Cauteria (stabartiges Metall- oder Keramikinstrument mit Reservoir für die farbigen Wachse) auf Holz- oder Keramiktafeln aufgetragen zu werden. Der Höhepunkt dieser außergewöhnlichen Maltechnik liegt in der klassischen Epoche der griechischen Kunst. Bienenwachs war zu jener Zeit in reichlichen Mengen vorhanden, da die Menschen der Antike, den Rohr- und Rübenzucker noch nicht kannten und somit der Honig der wichtigste Süßstoff war.

Enkaustische Malerei ist durch die konservierenden Eigenschaften des Wachses relativ unempfindlich gegen Feuchtigkeit und dadurch sehr alterungsbeständig.

Zu den heute noch erhaltenen frühen Beispielen enkaustischer Malerei gehören Portraits bemalter Sarkophage ägyptischer Mumien aus dem 1. Jahrhundert vor Chr. Bis in das 3. Jh.n. Chr., die in Grabstätten in Faijum gefunden wurden und römische Wandmalereien in Pompeji. Zudem war die Enkaustik eine gebräuchliche Maltechnik in frühchristlicher Zeit ( bis ca. 600 ). Später geriet die Enkaustik in Vergessenheit und spielte bis in das 19. Jh. keine Rolle mehr in der Malerei. Die einfacher zu handhabenden Ölfarben und Lasuren aus Terpentinen und Harzen hatten den Wachsen „den Rang abgelaufen“. Lediglich in den Wandmalereien des „Nazareners“ Julius Schnorr von Carolsfeld erfuhr diese bemerkenwerte Maltechnik eine kurze Renaissance.

Bei der Enkaustik gibt es eine Besonderheit der Lichtreflektion: Da das Licht nicht an einer stumpfen und trüben Oberfläche „abprallt“, sondern tief in die Malschicht eindringen und vom Malgrund reflektiert werden kann, wirkt die beinahe durchsichtige Oberfläche sehr plastisch. Die Farben (Pigmente) „blühen“ sehr kraftvoll in dieser „Hautschicht“ aus Bienenwachsen und wirken dadurch sehr lebendig. Die reinen Farbpigmente sind nicht von einem trüben Malmittel gebunden, sondern leuchten im nahezu transparenten Bienenwachs.