"Unter dem Beton tut sich was" - als die DEFA-Komödie Zwei schräge Vögel am 12. September 1989 Premiere feierte, war die Wende eigentlich schon im Gang. Trotzdem ist der Film als eine der wenigen gelungenen Komödien der DDR noch heute sehenswert.</p> <!--more--> <p> Bei manchen Filmen und Alben des Jahres 1989 fragte man sich schon damals, wie sie durch die Zensur gekommen waren. Die im September 1989 in die Kinos gekommene Komödie "Zwei schräge Vögel" von Regisseur Erwin Stranka ist beileibe kein radikal oppositioneller Film. Doch gab es in der bis in die Nebenrollen glänzend besetzten Streifen jede Menge so im Kino nicht zu sehender Insider-Witze und Anspielungen auf das verknöcherte und verstaubte DDR-System.</p> <p> Die Geschichte um die zwei Informatiker Frank Lettau (Götz Schubert) und Peter Galetzki alias Kamminke (Matthias Wien) beginnt mit dem Versuch der staatlichen Absolventenvermittlung, das Team zu trennen, das nicht nur gemeinsam arbeitet, sondern sich auch die Sängerin Gina (Gerit Kling) als Freundin teilen. Ihre Diplomarbeit mit einem neuartigen Debugging-Programm dürfen die beiden am Raumverteilungprogramm der Leipziger Universität testen - und sorgen mit einem illusorischen Raumauslastungs-Koeffizienten für totales Chaos. In der Folge werden sie nach Finsterberg-Dodeleben vermittelt ("Willkommen an der Basis - und Sie werden sehen, wie schmal sie ist.") und vom Chef der Abteilung (Jaecki Schwarz) auf Anweisung des Betriebsdirektors (Peter Sodann) von den Computern ferngehalten. Mit Petra (Simone Thomalla) stellen sie nach Feierabend das nötige Software-Paket für die nagelneue von von Spinnen in Besitz genommene vollautomatische Fertigungsstrecke fertig.</p> <p> Es sind viele kleine Spitzen, die damals zum Lachen reizten. Etwa die Replik von Willy Schwabe als Prorektor der Uni auf die Bemerkung "Genie setzt sich überall durch": Aber nicht an dieser Universität! Das führte damals dazu, dass die Karl-Marx-Universität Leipzig sich offiziell von dem Film distanzierte. Das dürfte der Beliebtheit des Streifens eher noch genützt haben. Auch die Idee, eines Schiebedachs für einen Trabant aus rein sozialistischen Ersatzteilen ist einfach nur komisch.</p> <p> Indem Bonusmaterial zu dem von Icestorm auf DVD wiederveröffentlichten Films sprechen die Hauptdarsteller 16 Jahre nach der Premiere über ihre heutige Sicht auf den Film. Ihnen ist schon Recht zu geben in der Einschätzung, es sei kein antisozialistischer Film. Doch in seiner Zeit brachte er eigentlich genau die Wünsche und Vorstellungen der Demonstranten auf den Punkt, die damals noch von der Polizei verprügelt und in großen Zahlen verhaftet wurden. I