Die Vielfalt der Musik im Umfeld von Soul und Funk ist so groß, dass es gar nicht zu viele Sampler rarer Musik geben kann. Das meinten jedenfalls die Macher von Tramp Records, die mit „Countdown to … Soul“ ein weiteres Doppelalbum veröffentlichen.
Mit Reihen wie „Feeling Nice“, „Movements“ oder „Praise Poems“ hat Tramp Records in den letzten Jahren Fans von alten und neuen Soulklängen regelmäßig entzückt. Die 17 Stücke auf „Countdown to … Soul“ versuchen gleich die ganze Vielfalt dieser Musik auf vier Plattenseiten zu umreißen.
Am Anfang stehen dabei eher klassische Soul- und Funksounds der rauheren Art aus den 60er Jahren. Dabei sind Nummern wie „Rich Man Poor Man“ (The Fugitives) durchaus in der Nachfolge von James Brown zu sehen. Andre Stücke haben einen Touch Gospel (The Chances) oder sind einfach fantastische Tanznummern mit dem gewissen Extra wie etwa One Way Love von Hank Hodge.
Die zweite Seite des Doppelalbums widmet sich einer ganz anderen Spielart. Hier kommen Instrumentals aus dem Grenzbereich zwischen Funk, Soul und Jazz zu Gehör. Auf Seite drei finden sich drei fantastische Funknummern der 70er. „Superjock“ (Reuben Bell), „Do The Airplane“ (Mel Production Band) und „Do Dat Stuff“ (Spangle) haben dabei kein bisschen Staub angesetzt und gehen noch immer sofort in die Beine.
Die letzten Nummern sind dann Tramps Beitrag zur Förderung musikalischer Vielfalt. Rita MacNeils „Tell It Like It Is“ ist derartig wild und überraschend, dass es sich ebenso jeder Kategorisierung entzieht wie andere Nummern der letzten Plattenseite. Höchstens der Boogie „Silver Dollar Lady“ von der International Boogie Band ist vom Ansatz her eher traditionell.
„Countdown to … Soul“ ist ein wie immer äußerst empfehlenswerter Ausflug in die Musikgeschichte. Tramp Records hat es wieder geschafft, Songs dem Vergessen zu entreißen, die noch heute jede Tanzparty zum Überkochen bringen können. Großartig!