Virtual band with actual music schreibt Triplexity über ihr Projekt. Das Kind der Jamendo-Community ist sein reines Online-Trio, deren Mitglieder sich nie wirklich begegnen. Dennoch ist ihre Musik erfrischend lebendig.
Manchmal frage ich mich, ob all die wunderbaren Computerprogramme, die Internetcommunities und iPhone-Apps wirklich so großartige Erfindungen sind. Schon zu Beginn meiner Interneterfahrungen Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts war klar, welchen Sog die virtuellen Realitäten für mich haben können. Doch irgendwie schaffte ich es damals, nicht komplett im Cyberspace verloren zu gehen und die Schönheiten des „real life“ höher zu schätzen als die zweidimensionale Computermatrix. Doch für manche – selbst für Musiker – scheint die Internetrealität eine Chance für aufregende neue Identitätsfindungen zu sein. Zu Triplexity etwa fanden sich drei Solomusiker aus Israel, Frankreich und Belgien zusammen, um gemeinsam Jazzmusik für die ruhigeren Momente des Lebens zu schaffen. Wobei der Bandname die Komplexität der Musikerpersönlichkeiten betont – und gleichzeitig auf die Vielfalt der gemeinsam erschaffenen Musik hinweist. Denn wenn manchmal elektronische Klänge die Stücke prägen, dann kommen plötzlich Jazzeinflüsse zum Vorschein oder Inspirationen aus der indischen Musik oder der französischen Musette.