Man kann die Einflüsse des jungen Niederländers Tim Knoll ganz schön weit ziehen. Von Gram Parsons über Neil Young und Wilco findet er auf seinem jetzt auch in Deutschland veröffentlichten Debüt seinen Sound zwischen Rootsrock und Sixties-Sound.
Mal wieder eines der melancholischen Alben zwischen Americana und Songwriterum. Eigentlich ist einem bei dem fortgeschrittenen Frühling ja eher nach aufpeitschenderer Kost, nach Songs, die auch jenseits der sinnlosen Schwärmerei zum wilden Tanzen animieren. Aber dann schafft es Tim Knol doch ziemlich schnell, einen in seine Welt zu locken. Denn das selbstbetitelte Debüt ist eine äußerst angenehme Sammlung von Liedern, die auch schon mal an die jubilierenden Jayhawks zu Zeiten von "Tomorrow The Green Grass" erinnern oder einen von verliebten Abenden am Lagerfeuer träumen lassen.
Live soll er mit seiner Band durchaus auch eine echte Rockshow abziehen. Davon kann man sich im Sommer auch bei diversen Festivals in Deutschland (u.a. Haldern Pop) überzeugen. Ein sympathisches Debüt. Und dass mir eigentlich eher nach soulig-rockender Musik war, hatte ich am Ende der Platte ganz vergessen.