Sie kommen aus Detroit und nennen ihr aktuelles Album nach der Straße, wo das legendäre Headquarter von Motown seinen Sitz hatte. Doch der Funk der Third Coast Kings klingt eher nach Memphis oder New Orleans.
 

Genau so muss man Soul und Funk (oder so ziemlich jede andere Musik) produzieren: Die ganze Band spielt live zusammen in einem Raum. Nur so wenige Mikrophone und Effekte wie nötig werden eingesetzt. Und auf nachträgliche Bearbeitungen wird weitest gehend verzichtet. Nur so kommt die schiere Energie der Musik direkt beim Hörer an, wird die Seele der Künstler in all ihren Emotionen und Verletzungen fühlbar.

Produziert von Nate Goldentone (Dojo Cuts, The Liberators), setzen die Third Coast Kings ihrer schwer gebeutelten Heimatstadt ein musikalisches Denkmal. Ob sie wie im Titelsong einer legendären Straße oder wie in „Errol Flynns“ einem Club Tribut zollen oder einfach das Lebensgefühl nachzeichnen: Das Detroit von heute ist noch immer eine harte Stadt, die zuweilen glänzen mag, aber man muss diese Schönheiten suchen und darf sich nicht von den rauhen Ecken abschrecken lassen.

Das „Sporting Life“, von dem Sean Ike singt, ist durchaus ein gefährliches. Und wenn er in „I‘m a Man“ die Geschichte des legendären Jack Johnson in der amerikanischen Hymne erzählt, dann ist er von soviel Kraft und Würde erfüllt, wie James Brown in den frühen 60ern. Ebenso überzeugend ist er als Soul-Crooner, wenn er von den „Birds and Bees“ singt. Und seine Kollegin Michelle „The Belle“ Camilleri treibt bei „Just Move“ auch noch die letzten Muffel auf die Tanzfläche.

War schon das selbstbetitelte Debüt 2012 ein absoluter Kracher für Fans von Soul und Funk, haben die Third Coast Kings hier noch deutlich einen draufgesetzt. Ihre Mixtur aus atmosphärischen Instrumentals und überzeugenden Soul- und Funksongs ist ein großartiges Denkmal für die Vitalität ihrer Heimatstadt Detroit City.