Die Third Coast Kings kommen aus Michigan und haben eindeutig eine Mission: Mit klassischem Soul und Funk wollen sie die Mengen zum Tanzen bringen. Ihr selbstbetiteltes Debüt auf Record Kicks ist eine großartige Sammlung von zwölf zu dieser Mission passender Songs.
Manchmal ist es einfach nur großartig, wenn man so ein konservativer Schnösel ist wie ich. Denn dann kann man zu Alben einfach sagen: großartig gemacht! ohne ständig auf aktuelle Referenzen zu schielen. Wie etwa zu dem Debüt der Third Coast Kings. Das ist ganz konsequenter Soul und Funk im Stile der frühen 70er. Das ist Tanzmusik für Leute, denen der Discofox zum Halse raushängt. Das ist eine so heiße Scheibe, dass manche Kritiker schon nach Feuerlöschern verlangt haben.
Die achtköpfige Band hat alles, was dafür nötig ist: coole Gitarren, eine fette Bläsersection und vor allem eine treibende Rhythmusgruppe. Für mich einer der Höhepunkte während des Hörens im Büro: „Spicy Brown“. Für die Tanzfläche sind „Case Quarter“ und ähnliche Stücke fast noch besser geeignet. Third Coast Kings gehören für mich in eine Reihe mit Bands wie Orgone, Soul Senate aus Seattle oder Eldridge Gravy & The Court Supreme. Und das heißt für Leute die mich kennen: Hier sollte man unbedingt nicht nur ein Ohr riskieren sondern kann eigentlich gleich kaufen. Jedenfalls dann, wenn man unter Soul und Funk diese wunderbar altmodische Musik versteht, die auch ohne Computer, Sampling oder Rapeinlagen auskommt.