Auf ihrem letzten Album klagten die Hazi Bros. über die schlechte Pflaumenernte und die Auswirkungen auf die Produktion Schnaps in Ländern wie Serbien. Jetzt hat das Trio nach eigenen Auskünften eine Scheibe für sexuell aktive Philosophen vorgelegt. Zwölf Songs über Liebe, Lust, Frauen musikalisch zwischen Americana, Folk, Blues und Dillgurken.
„Culture To The People“ nennen die Hazi Bros. selbstbewusst ihr neues Plattenlabel. Wobei bei ihren Songs klar wird, dass Kultur eben mehr umfasst als die sogenannte Hochkultur der intellektuell abgehobenen Feuilletons dieser deutschen Lande. Mal klingen ihre Songs ganz nach traditionellem Folk der Vereinigten Staaten zu Zeiten von Woodie Guthrie (auch wenn sie nicht grade dessen „More Pretty Girls Than One“ interpretieren), mal kommen einem die Volksliedtraditionen zwischen Ungarn und dem Balkan in den Sinn. Und dann und wann brechen Songwriter/Sänger/Gitarrist Heiko Lehmann, Bassist Ben Lehmann und Sänger und Banjospieler Hardy Reich auch in einen Blues aus, ohne dass es aufgesetzt klänge.
Zum Glück allerdings sind ihre philosophischen Exkursionen über das weibliche Geschlecht keine trockenen und theoretischen Abhandlungen sondern voller Beispiele aus dem Leben, ob in Brandenburg, Ribnitz oder dem Rest der Welt. Und so sind auch die „Kant Studies“ wiederum ein äußerst vergnügliches und unterhaltsames Album zwischen Wahnsinn und Frohsinn geworden, dass man gerne seinen philosophisch veranlagten Freunden schenken sollte. Und ja: das Album ist durchaus auch als Langspielplatte in Vinyl zu erhalten (Culture to the People!)