Duke Robillard gehört in der heutigen Bluesszene zu den vielseitigsten und produktivsten Gitarristen. Mit "Low Down & Tore Up" legt er jetzt ein Album vor, was dem klassischen Rhythm & Blues der 40er und 50er Jahre seine Referenz erweist.
Bei Duke Robillard weiß man nie so genau, was er als nächstes vorhat. In den letzten Jahren hat er in ständigem Wechsel Swing-Alben, Blues-Platten oder gar Ausflüge in die Lounge-Musik der Frühzeit des Genres vorgelegt. Und dazu spielt er auch noch in der Band von Tom Waits und bei anderen Musikern. Und so ist sein am 20. September erscheinendes neues Album denn auch keine zu große Überraschung von der Stilistik her.
Mit seiner Band (und Produzent Dick Shurman) ging er ins Studio, um Musik so aufzunehmen, wie sie in der Frühzeit des Rhythm & Blues gemacht wurde: Live im Studio, ohne technische Spielereien und so druckvoll wie nötig. Heraus gekommen ist eine Scheibe, die die damalige Musik wirklich genau wiedergibt mit ihren überschwänglichen Boogierhythmen oder den tieftragischen Bluesnummern der Zeit. Da klagt die Gitarre, das Piano hämmert und die Saxophone röhren wie damals. Und nur wer sich von dieser Musik nicht gefangennehmen oder zum Tanzen bringen lässt, kann Fragen stellen, warum man im 21. Jahrhundert noch so ein Album brauchen könnte. Dabei ist die Antwort so einfach wie naheliegend: Das ist Musik, die mittlerweile zum klassischen Erbe Amerikas gehört wie auch die Kompositionen von Gershwin oder die Trompetenlinien von Louis Armstrong! Was Robillard hier macht ist eben mehr als eine mitreißende Tanzscheibe für Retro-Fans vorzulegen. Er sorgt hier ebenso wie mit seinen Swing-Alben dafür, dass das Erbe der amerikanischen Musik am Leben gehalten wird.