Es ist 1968. In Kalifornien ist die große Zeit der Hippies und des psychedelischen Rock. Klassischen Blues erwartet man eigentlich auf dem Plattenmarkt. Jedenfalls nicht von jungen Musikern. Da erscheint das Debüt-Album des noch unbekannten Taj Mahal. Und gegen alle Marktwahrscheinlichkeit begann damit eine bis heute andauernde Karriere.
Taj Mahal, geboren 1942, brachte als Gitarrist, Sänger und Mundharmonikaspieler eine Mischung aus aktuellen, vom Soul und Funk inspirierten Bluesnummern neben klassischem Blues a la Chicago. Begleitet wurde er dabei unter anderem von den Gitarristen Ry Cooder, Jesse Ed Davis und Bill Boatman. Mit Cooder hatte er zuvor die Band Rising Sons gegründet, die eine musikalische Mixtur spielte, die man heute wohl als Amerikana bezeichnen würde. Doch die Plattenfirmen wussten mit der ungewöhnlichen Mischung nichts anzufangen.
Sein Solodebüt geht daher auf den klassischen Blues der 30er Jahre zurück, bringt Songs von Sleepy John Estes, Blind Willie McTell oder Robert Johnson. Doch die Interpretationen sind nicht dem Folkrevival verhaftet sondern klingen absolut zeitlos und groovend. Noch ist hier nichts von seinen späteren Ausflügen in die Weltmusik, in die Karibik nach Hawai oder Afrika zu hören. Doch als Bluesalbum ist sein Debüt noch heute eines der schönsten.