Relaxtes Bluesalbum, bei dem Zorn nicht zur Gewalt oder Resignation führt. Taj Mahal führt auf Senor Blues zu Buße und zum Tanzen.
Ein Herr des Blues ist Taj Mahal schon seit Ende der 60er Jahre. Doch ebenso hat er Reggae, hawaianische Musik oder gemeinsame Projekte mit afrikanischen Musikern auf Platte gebracht. Und er hat in all den Jahren immer wieder gezeigt, dass es außer ihm und J.J.Cale niemanden gibt, der den Blues auf eine so relaxte Weise zelebrieren kann. Die 1997 erschienene CD Senor Blues ist dafür ein exquisites Beispiel.
So ist schon der Eröffnungstitel „Queen Bee“ (der einzige von Mahal selbst geschriebene Track) so entspannt, dass deutlich wird: da ist kein Stress in der Liebe, da ist alles in Ordnung – und eigentlich kein Grund, den Blues zu haben. Doch auch politische Lieder wie Jon Clearys „Oh Lord. Things Are Gettin‘ Crazy Up In Here“ lassen zwar eine Menge Zorn spüren. Doch der führt nicht zur Gewalt – wenn auch das Lied keine Resignation spüren lässt. Stattdessen hat es die Wucht einer Gospelpredigt, die einen zur Buße und zum Tanzen führen kann. In diesem Spektrum bewegen sich auch die anderen der insgesamt 13 Lieder. Da wird Otis Reddings „Mr. Pitiful“ ebenso einer Neufassung unterzogen wie der großartige Beerdigungssong aus New Orleans „You Rascal You“ (Sam Theard).