Soul, Funk, Gospel, Blues – wenn die norwegische Sängerin Stina Stenerud mit ihrem Soul Replacement loslegt, dann brennt die Luft. Mit ihrem 2012 erschienenen zweiten Album „Coming Home“ hat sie mancherorts schon Vergleiche zu Sharon Jones provoziert.
„Don‘t Turn Your Heater Down“ – eigentlich hätte sich Stenerud diesen Ratschlag sparen können. Denn dieses Duett mit Adam Douglas ist eine derartig heiße Nummer, dass die anwesenden Personen schon durch ihre Bewegung genügend Wärme produzieren dürften, um den norwegischen Winter vergessen zu lassen. Von derartiger Güte finden sich auf „Coming Home“ noch einige Songs und bilden ein Album, dass nicht nur die Soulfans sondern auch die Bluesfreunde ohne Scheuklappen begeistern kann. Stina Stenerud ist eine derartig großartige Sängerin – und ihre mit vollem Bläsersatz versehene Band spielt zwischen Jazz, Funk und Soul so fantastisch zusammen, dass einem das freudige Grinsen förmlich ins Gesicht getackert erscheint.
Schwachpunkte sind komischerweise gerade Balladen wie der Titelsong: Das klingt dann weniger nach den 60er Jahren im Memphis Soul sondern eher wie eine auf radiofreundlichkeit getrimmte Mixtur aus 70s Softrock und Stevie Wonder. Ist nur leider zu langweilig geraten. Ansonsten: Kaufen, Hören, Tanzen!