Für den Rolling Stone zählt das 1976 erschienene Album zu den 100 besten aller Zeiten. Auf jeden Fall ist es das erfolgreichste Album in der klassischen Periode der Karriere von Stevie Wonder.
Er hatte sich vorgenommen, ein Album über alle Aspekte des Lebens aufzunehmen. Und in gewisser Weise ist dies Stevie Wonder mit dem Doppel-Album „Songs In The Key of Life“ auch gelungen. Da finden sich Reminiszenzen auf den damals gerade verstorbenen Duke Ellington („Sir Duke“) ebenso wie Abrechnungen mit der Situation in den Ghettos amerikanischer Städte (Village Ghetto Land) zu einem eigentümlich barock klingenden Synthesizer, Lieder über seine Kindheit (I Wish) oder auch das später vielfach gecoverte „Pasttime Paradise“ mit seinen sinnlosen Aneinanderreihungen von Schlagwörtern. Mehr als zwei Jahre lang hatte er an dem Album produziert und zahlreiche Veröffentlichungstermine verstreichen lassen, ehe er rundum zufrieden war mit dem Ergebnis.
Wonder produzierte, arrangierte und komponierte jedes der insgesamt 21 Lieder des Werkes (das ursprünglich als Doppel-LP mit einer zusätzlichen 7“ EP und einem ausführlichen Textheft ausgeliefert wurde). Und im Prinzip war er auch fast völlig für das Einspielen der Tracks verantwortlich. Eigentlich haben Musiker wie George Benson, Herbie Hancock Syreeta Wright nur kleine Gastauftritte absolviert.
Komischerweise merkt man den Liedern nicht an, wie lange an ihnen im Studio immer wieder gefeilt worden war. Denn von den zwei erstaunlich langsamen Liedern Love’s In Need of Love Today und Have A Talk With God machen die meisten anderen Stücke den Eindruck einer spontanen Session von begeisterten Soulmusikern. Da rocken die Beats, treiben die Bläser auf einem Teppich von Keyboards, dass es sofort in die Beine geht wie bei einer guten Live-Performance. Spontan klingen viele der Stücke und fern einer kalten Perfektion. Da fällt es auch schwer, einzelne Stücke heraus zu heben. Denn Songs In The Key of Life ist ein so bunter Blumenstrauß, dass man bei jedem Hören neue Schönheiten entdecken kann.