Erst nach neun Jahren wurde „Levee Town“ von Sonny Landreth in Deutschland veröffentlicht. Das Album bringt die gewohnte Mischung von Blues(-rock), Cajun, Zydeco mit der unvergleichlichen Slide-Gitarre des Musikers aus Louisiana.
Vom ersten Ton an ist dem Kenner klar: so spielt nur Sonny Landreth. Und auch die Kombination aus den Rhythmen der Sümpfe mit dem Boogie des Zydeco bringt eigentlich niemand so hin wie Sonny Landreth. Sofort wandern die Gedanken beim Hören hin nach Louisiana. Und dort bleiben sie auch für die nächtsten Minuten, bis das Album „Levee Town“ vorbei ist. Ein neues Album? Irgendwie schon – aber dann auch wiederum nicht.
Mit seinem Album „From The Reach“ aus dem letzten Jahr, an dem unter anderem Clapton und Mark Knopfler beteiligt waren, hatte Sonny Landreth offenbar so viel kommerziellen Erfolg, dass sich die Plattenfirma Landfall/Poper ermutigt sah, ein schon älteres Album endlich auch in Deutschland offiziell zu veröffentlichen. Denn Levee Town erschien ursprünglich bereits im Jahr 2000 und ist das dritte Soloalbum des aus Louisiana stammenden Gitarristen und Sängers.
Und es ist sicherlich eines seiner besten Werke bis heute überhaupt. Denn neben es sind vor allem die Songs, die sofort ins Ohr gehen und dort bleiben und nicht die Brillianz des Instrumentalisten: Landreth schreibt Lieder (großartig: Love and Glory mit Jennifer Warnes als Backgroundsängerin), die Geschichten erzählen und nicht nur die Folie für Solos abgeben. Und seine Mitmusiker liefern dafür den passenden Klangteppich. Dann gibt es natürlich auch den rein zum Tanzen reizenden Zydeco mit Fiddle und Akkordeon, der aber immer weit davon entfernt ist, die Folkloreseligkeit von Weltmusikkonsumenten bedienen zu wollen. Insgesamt also ein Album, dass die Wiederveröffentlichung mehr als verdient hat. Hinzu kommt noch eine Bonus-CD, die fünf weitere zwischen 1998 und 2000 aufgenommene und bislang noch nicht veröffentlichte Lieder präsentiert.