Mit „Close To The Bone“ vollziehen Smokin Joe Kubek und Bnois King den Wechsel von Alligator zu Delta Groove. Dem Hörensagen nach hatte Alligator kein Interesse an einem Unplugged-Album der beiden so unterschiedlichen E-Gitarristen.
Mit „Close To The Bone“ vollziehen Smokin Joe Kubek und Bnois King den Wechsel von Alligator zu Delta Groove. Dem Hörensagen nach hatte Alligator kein Interesse an einem Unplugged-Album der beiden so unterschiedlichen E-Gitarristen. Seit Smokin Joe Kubek und Bnois King 1991 ihr erstes gemeinsames Album „Steppin Out Texas Style“ veröffentlichten, war die Aufgabenteilung klar: Kubek ist der harte Bluesrocker in der Nachfolge von Winter und Vaughan und King der lyrische Gitarrist, der das Erbe von T-Bone Walker verwaltet. Beide Seiten des Texasblues in einem Duo vereint und in der Verschiedenartigkeit ihre Reize entfaltend. Die Entscheidung, es jetzt einmal „unplugged“ zu versuchen, ist nach den wirklich guten Alben von Clapton, Neil Young oder Nirvana zu verstehen. Aber bei den vielen halbgaren „Lagerfeuersessions“ von Musikern jeglicher Couleur, die auf den Trend aufsprangen, sorgt die Ankündigung nicht sofort überall für Begeisterung. Aber, soviel kann man kurz sagen: Das Projekt ist gelungen. Kubek und King haben mit „Close To The Bone“ ein Album veröffentlicht, was im Bereich des Akustikblues keine Vergleiche zu scheuen braucht. Zwischen eher traditionellen Nummern wie dem Opener „Poor Boy Blues“ oder „My Hat‘s Off To You“ bis hin zun Folkpop bei „My Best Friend“ loten die beiden ihre musikalischen Spielräume jenseits der Stromgitarren aus und liefern sich Duelle auf ihren Gitarren, die einfach Spaß machen. Nein: Kein Bluesrock, kein elektrischer Jazz-Blues – eher Rückkehr zu den Wurzeln könnte man das Konzept umschreiben. Und das ist genau das, was die guten Unplugged-Alben seit den 80er Jahren ausgemacht hat: Dass Musiker sich auf ihre Wurzeln besinnen – ob sie wie hier neue Lieder singen oder ihre Klassiker neu deuten. Und auch wenn „Close To The Bone“ vielleicht die innere Dringlichkeit von Nirvana fehlt: Es ist ein verdammt gutes und hoffentlich langlebiges Bluesalbum und eine Möglichkeit, zwei großartige Gitarristen neu kennen zu lernen.