Oliver Mally setzt die Reihe seiner live und in Mono aufgenommenen Alben fort. Nachdem „Strong Believer“ als fast reines Soloalbum entstand, ist der Nachfolger ein Duo-Album mit Produzent/Gitarrist Frank Schwinn.
Der Teufel hat sich mal wieder auf Angeltour begeben. Und der Sänger merkt, dass er dem Gehörnten auf den Leim gegangen ist und den verlockenden Köder geschluckt hat. Ein Song, wie er zur Zeit wohl nur vom „Sir“ der akustischen Bluesszene kommen kann. Ein Stück, dass gut auf „Strong Believer“ gepasst hätte. Doch irgendwas ist anders.
Zwei Herren spielen sich die Ideen zu – Session-Stimmung ist angesagt auf „Devils Monkeys Aliens“. Klar, sowol Mally als auch Schwinn sind großartige Gitarristen. Doch (hier muss ich gleich den Nörgler raushängen lassen): Mir fehlt hier zu oft die Spannung und Konzentration, die „Strong Believer“ zu einem echten Meisterwerk gemacht hat. Oft fühlt man sich an einen Bach mit plätschernden Ideen versetzt und fragt sich, was man verpasst hätte, hätte man das Album nicht gehört. Ok, das ist jetzt ungerecht. Das nehme ich zurück. Denn „Devil‘s Gone Fishing“ oder „One Not And Your Dead“ und auch „Aliens Please Come“ sind großartige Songs. Gerade das letztere ist durch seine lakonische Bitte, angesichts des Zustandes der Welt sollten die Aliens doch bitte kommen, und einen mitnehmen, wundervoll und der Gegenwart mehr als angemessen. Nur geht durch das manchmal zu beliebige Hin und Her der Gitarren die eigentliche Spannung und Tiefe verloren. Mich packen viele Songs daher nicht derartig, wie es beim Vorgänger der Fall war und noch immer ist.
Nein: „Devils Monkeys Aliens“ ist beileibe kein schlechtes Album. Es ist noch immer um Längen spannender, als viele andere akustische Scheiben, die erscheinen. Aber nach „Strong Believer“ wäre es vielleicht besser gewesen, mal was völlig anderes zu machen. Und erst, wenn die Erinnerung etwas verblasst ist bei den Hörern das Konzept wieder aufzugreifen. Oder bin ich hier einfach überkritisch? Ein Freund meinte nach mehrfachem Hören: Es ist unklar, was dieses Album eigentlich ist, es wirkt merkwürdig unentschieden. Versucht der Künstler hier nur den zweiten Aufguss einer erfolgreichen Idee? Oder ist das hier der Beginn eines neuen Weges, von dem weder Mally noch die Hörer wirklich wissen, wo er hinführt. Und das fasst ziemlich gut zusammen, wie es mir mit den Teufelln, Affen und Außerirdischen geht.