In bester Tradition als Geschichtenerzähler hat Sauce Boss auf seinem aktuellen Studio-Album „100 % Pure“ wieder rockende Boogiesounds zu Geschichten aus seinem Leben und unserer Gegenwart geschrieben. Eingespielt hat er diese zumeist live als One-Man-Band.

Erfahrungen mit Marijuana hat Bill Wharton aka Sauce Boss selbst gesammelt. So werden Lyrics wie in „Delta 9 Blues“ über die medizinische und psychologische Wirkung von THC verständlich. Und im „Outlaw Blues“ berichtet der Songwriter dann auch davon, wie er wegen des Hanfanbaus festgenommen wurde. Aber in seinen Geschichten geht es immer um mehr als nur um Drogen: In „Chicago Combat Zone“ erzählt er von der alltäglichen Gewalt in den amerikanischen Städten. Oder er singt ein Liebeslied auf den „Cadillac of a Woman“ in guter alter Country-Blues-Tradition.

Wobei bei Wharton jeglicher Stil sich immer seiner unbändigen Energie unterordnen muss: Sein Blues treibt nach vorne, rockt aufs heftigste und entlädt sich manchmal auch in komplettem Lärm. Der Sauce Boss ist ein Unikum im Blues. Höchstens könnte man ihn vergleichen mit Reverend Peyton oder auch King Size Slim aus Großbritannien: Auch die sind derartige Individualisten des Blues, die aus den alten Zutaten mitreißende neue Musik zusammenbrauen, die nicht nur die eingefleischten Bluesjünger ansprechen sondern die durchaus auch jeden Punkschuppen zum Toben bringen können.

100 % Pure: Davon eine gehörige Dosis in den täglichen Musikkonsum der Familie gebracht, vertreibt dauerhaft jeglichen Reißbrettsound der Hitradios aus den Playlisten. So muss Blues reinhauen! (Burning Disc)