Quiet (Foto: Gadi Dagon)Die Kurt-Jooss-Preisträger Renate Graziadei und Arkadi Zaide stellten sich am 2. Abend der Tanztendenzen mit ihren Choreografien Rückzug und Quiet vor. Der große Saal des Theater Vorpommerns gehörte ihnen.

 

Ein Lichtstrahl von oben. Ein Körper am Boden, eine auf dem Rücken liegende Frau. Im Schatten sitzt ein Mann mit Hut auf dem Kopf und einer Konzertgitarre auf den Füßen.

Ihr Kopf dreht sich. Die rechte Hand berührt den Bauch und läuft in der Streckung nach oben weiter. Die angestoßene Bewegung wird zu einem sich ruhig ausbreitenden Fluss. Aus dem Liegen wird ein Knien, später ein Stehen, ja gar ein Ausbrechen in Ekstase. Renate Graziadei weitet den Lichtkegel zur weiten halben, dann zur ganzen Bühne, um am Ende wieder liegend im Ausgangspunkt anzukommen.

Der Flamencogitarrist Rolf Krause bringt sich punktuell ins Spiel, unterstützt die Schritte, gibt ihnen Tempo, nimmt ihres wieder auf. Alltagsbewegungen tauchen auf, werden in ihrer Variation hinterfragt und neu gedeutet.

Mit „Rückwärts“ besinnt sich Renate Graziadei auf bereits Geschaffenes, körperlich jederzeit wieder Abrufbares und fügt Gewohntes und Erinnerung in in sich verwobenen Episoden zu einem Bogen zusammen.