1950-2017

Rudy Rotta war einer der besten Bluesgitarristen in Europa. Vom Bluesrock bis hin zu funkigem Soulblues oder zu Ausflügen in die Popmusik reichte seine musikalische Bandbreite. Der 1950 geborene Italiener hat in seiner Karriere mit Musikern so verschiedenen Musikern wie B.B. King, John Mayall, Peter Greene oder Bonnie Raitt zusammen gespielt. am 3. Juli 2017 starb er nach langer Krankheit in seiner Heimatstadt Verona.

Von B.B. King auf die Bühne geholt zu werden, war für einen Bluesgitarristen eine Art Ritterschlag. Rudy Rotta passierte das 1993 beim rennomierten Festival in Montreux. Und auch danach standen die beiden gemeinsam auf der Bühne. Und bei seinen Teilnahmen an verschiedenen Auflagen der Legendary Rhythm & Blues Cruise traf er auf Taj Mahal, die Fabulous Thunderbird und Buckwheat Zydeco.

So etwas erreicht man nur, wenn man seinen ganz eigenen Sound gefunden hat. Schon mit 14 Jahren begann er in der Schweiz mit dem Gitarrenspiel. Dorthin waren seine Eltern kurz nach der Geburt gezogen. Mit 18 war er wieder in Italien, wo er sich in Verona niederließ. Mit seinem vielseitigen Spiel auf elektrischen und akustischen Gitarren hat er ebenso auf sich aufmerksam gemacht wie als Sänger mit einer mal rauhen und rockigen, mal einschmeichelnd zarten Stimme. Seine 1987 gegründete Band wurde bald als eine der besten in Europa bekannt.
Und selbst in den USA war er bald regelmäßig auf Tour.

Von seinen zahlreichen Alben wurde vor allem das 2001 veröffentlichte „The Beatles In Blues“ weltweit bei Fans und Kritikern gefeiert. Quasi als Nachfolger hat er 2014 noch The Beatles vs The Rolling Stones nachgeschoben. Aber viel interessanter sind für mich andere Alben wie das 2006 in New Orleans aufgenommene „Winds of Louisiana“. Hier nähert er sich dem Blues von New Orleans aus seiner ganz europäischen Sichtweise her an. „Me, My Music And My Life“ ist als Karriereüberblick und Rückblick auf die Zusammenarbeit mit Musikern wie Peter Green, John Mayall und Robben Ford äußerst empfehlenswert. Noch für dieses Jahr ist mit „Volo sul Mondo“ ein weiteres Album angekündigt. Und auch der Tourneekalender auf seiner Homepage war gut gefüllt.

So kam die Nachricht von seinem Tod am 3. Juli für Kollegen und Fans äußerst überraschend.