Roy Roberts ist einer von diesen Oldtimern, ein Typ, der die meiste Zeit seines über siebzigjährigen Lebens in der Musikszene der amerikanischen Ostküste aktiv war. In der Zeit ist er immer unter dem Radar geblieben, war etwa Sideman oder Gitarrist bei vielen einflussreichen Giganten der populären Musik der USA. Das ist ein Musiker, der in den 60ern ein Soulmate von Otis Redding war, er zog umher mit Solomon Burke und Eddie Floyd, arbeitete mit Stevie Wonder (als der noch „Little Stevie“ war) und vielen anderen der Soul-Musik-Dynastie, während er seinen eigenen Sound entwickelte, der jetzt exzellent auf diesem Album mit seinen zehn Songs zu entdecken ist.
„Stange Love“ hat diesen kompletten Stax-Sound: volle Bläser, knackiges Gitarrenspiel, nahtlos zusammengebracht mit soulful-rockigem Gesang. Roberts schrieb alle Songs hier. Und das ist ein Tribut an seine Fähigkeiten und sein zweifelsohne großes Talent. Mit „Strange Love“ zeigt Roy Roberts, dass er noch immer fest im tiefen Süden verwurzelt ist. Aber er hat sich selbst befreit von den Schatten seiner lang verstorbenen und viel erfolgreicheren musikalischen Kumpels. Eine ganz klare Empfehlung!