Man nehme eine wundervolle, gerade in ruhigen Momenten vor Gefühl strahlende Stimme und ein reiches musikalisches Erbe. Das sind die Voraussetzungen für die irische Sängerin Róisin O. Ihr Debüt ist ein Popalbum von der melancholischeren Sorte, etwas, was Plattenfirmen gerne im Spätherbst veröffentlichen, weil es so gut zu Nebel, herbstlicher Kälte und früher Dunkelheit passt. Und da kann diese Sängerin auch am besten ihre Stärken als Balladensängerin zur Geltung bringen.
 

Insgesamt aber ist mir dieses Debüt ein wenig zu gefällig, bietet zu wenige Kanten, die sich in der Erinnerung festhaken könnten. Die Vergleiche der irischen Presse mit Joni Mitchell oder Kate Bush sind da viel zu hoch gegriffen. Doch ich denke mal, dass man in kommenden Jahren von dieser Sängerin noch wesentlich mehr hören wird. Und ich bin schon gespannt darauf.