„Sound of Revolution“ ist der Titel einer CD, mit der die Europäische Kommission und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur 20 Songs präsentieren, die vor 20 Jahren den Soundtrack der Friedlichen Revolutionen gegen die kommunistischen Diktaturen in Mittel- und Osteuropa bildeten.
„Wir leben in der Bakschischrepublik, und es gibt keinen Sieg. Die Hoffnung ist ein träges Vieh und nährt sich an der Staatsdoktrin. Man wird die roten Götter schleifen, viele wer’n es nicht begreifen. Der Götzendiener pisst sich ein. So einfach ist es, Mensch zu sein.“
Herbst in Peking schrieb diesen Text in ihrem Lied Bakschischrepublik. Die von Rex Joswig gegründete Band erhielt daraufhin Auftrittsverbot. Denn welche gute Diktatur lässt sich schon gern solche Verse um die Ohren hauen: „Schwarz-rot-gold ist das System, morgen wird es untergehn“. Und das tat die DDR dann auch bald.
Dieses und andere Lieder aus den ehemaligen Ostblockstaaten vereint eine CD, die die Europäische Kommission gemeinsam mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zum 20järhigen Wendejubiläum veröffentlicht. Insgesamt finden sich auf dem kostenlos vertriebenen Album 20 Stücke, die die Revolutionen prägten, die die Menschen bei Demonstrationen sangen oder die lange verboten waren. Die CD vereint höchst unterschiedliche Musiktitel, deren Genre von Independent, Pop, Schlager über Protestsong bis zum Volkslied reichen. Jedes Lied erzählt eine eigene Geschichte von Bürgermut, Selbstbehauptung und Widerstand, die im Booklet der CD neben dem vollständigen Songtext in englischer Übersetzung kurz umrissen wird.
Die Titel künden von der „singenden Revolution“ im Baltikum, vom Kampf der unabhängigen Gewerkschaft Solidarnosc in Polen, der Krysztyna Janda und Jacek Kaczmarski ihre Stimmen gegeben haben. In Tschechien reicht die Geschichte von Marta Kubišová bis zum Prager Frühling zurück und Jaroslav Hutkas Lied über Vaclav Havel sangen im Verlauf der Samtenen Revolution Zehntausende auf dem Wenzelsplatz. Neben Herbst in Peking ist aus der DDR auch Silly mit dem provokanten SOS aus ihrem Album „Februar“ vertreten. Aus Rumänien haben zwei Titel auf der CD ihren Platz gefunden, die aus dem 19. Jahrhundert stammen und von denen „Desteapta-te, române!“ heute die Nationalhymne des Landes ist. Beide wurden im Dezember 1989 auf den Demonstrationen in Temeswar und Bukarest gesungen, auf denen sich die Menschen Ceauşescu entgegenstellten.
Die CD „Sound of Revolution“ wird von den Repräsentanzen der Europäischen Kommission europaweit kostenlos abgegeben. Bestellungen per Brief, Fax oder E-Mail können in Deutschland an folgende Adressen gerichtet werden:
Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland
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