Pianoblues, Boogie Woogie und ein wenig Rock & Roll. Diese musikalische Mixtur kennt man vom Schweizer Pianisten Nico Brina. Sein neuestes Album entstandt als Session im heimatlichen Wohnzimmer mit vielen Gästen, zu denen auch ein paar Bläser gehörten.
 
So stelle ich mir die gelungene Geburtstagsfeier eines Musikers vor: Man lädt seine Freunde ein zum Spielen und am Ende der Party hat man das Material für ein neues Album im Kasten. Bei so einer spontanen Session ist es normal, dass man sich vor allem auf Klassiker und Standards einigt. Und so hört man auf „The B’day Session“ altbekannte Stücke wie „Mess of Blues“, „Kansas City“, „That’s All Right, Mama“ oder den „Blue Light Boogie“. Diese Stücke passen zum musikalischen Motto Brinas: Rock & Roll,  Boogie and Blues (aus dem Stück „That’s My Way“ – eine von wenigen eigenen Nummern des Pianisten). 
 
Zu Gast bei der Party waren als zweiter Pianist Alain Boog, die beiden Schlagzeuger Charlie Weibel und Tobias Schramm, die Gitarristen Pete Roel und Marc Gerber, Michael Brand (tp), Bruno Kyburz (sax) und Beat Galli mit seinem Waschbrett. Damit war die nötige Vielfalt im Studio versammelt, um einerseits Elvis-Hits („That’s All Right“ oder „Blue Moon of Kentucky“) so ganz ohne Piano zu spielen wie damals im Studio bei Sun Records in Memphis oder bei Bedarf auch Soulnummern mit dem nötigen Gebläse zu versehen. Herausgekommen ist so ein abwechslungsreiches Album voller Spielfreude und Spontaneität, wie man es wohl fast nur bei einer spontanen Session einfangen kann. Empfehlenswert! (Stormy Monday Records)