Seit einigen Monaten haben wir nicht mehr über Entwicklungen in der freien Musikszene berichtet. Heute soll diesem Mangel wenigstens etwas abgeholfen werden mit Kurzvorstellungen zu neuen Veröffentlichungen von Ay – 14ice, Mr. Juan und Kingston Blues. Die Mixtur reicht von Retro-Soul-Pop bis hin zu Funk-Jazz und ist ideal für den Tanz an der Strandbar

Über das Vater-Tochter-Duo Ay – 14ice haben wir bei der Wasser-Prawda schon mehrfach geschrieben. Und eigentlich kann man zu dem Projekt nicht viel Neues schreiben, außer dass es mit „Show Me What You Got“ eine neue Single gibt. Das Konzept des Soul-Pop mit Ay’s guter Stimme funktioniert noch immer. Die Songs sind gut. Etwas stärker als früher ist leider zu spüren, dass hier statt mit einer Band mit Computersamples produziert wurde. Kann bitte jemand den beiden Geld für eine richtig fette Studio-Session spendieren?

Letztens hatten es die Juanitos aus Frankreich sogar ins Programm von Deutschlandradio Kultur geschafft. Und die Retro-Soul-Beat-Combo um Organist Mr. Juan hat eine solche Promotion auch redlich verdient, gehört sie doch zu den qualitativ besten Truppen überhaupt, die ihre Musik bei Jamendo veröffentlichen. Mr. Juan hat jetzt mit „OrganiXperiment“ ein Soloalbum vorgelegt. Die sieben Titel darauf klingen natürlich gewaltig nach der Stammband. Doch gehen sie musikalisch noch den gewissen kleinen Schritt weiter vom Garagensoul hin zum richtig fetten Groove-Jazz mit Hammond-Orgel. Das mag gerade nicht die Musik sein, die die meisten Leute heutzutage im Radio erwarten würden. Doch für DJs, die neue Stücke für die nächste Party mit Grooves aus dem Bereich des Mojo-Club suchen, ist das eine echte Empfehlung. Und man kann sich drauf verlassen: Bei mir wird davon sicher was in den nächsten Wochen auch im Radio laufen.

Ihr erstes Album bei Jamendo haben Kingston Blues aus Spanien im Juni 2012. Sailin‘ hat lediglich fünf Stücke. Doch die Mixtur der Musik aus Jazz, Rhythm & Blues, Funk und ein wenig Ska macht Spaß und vor allem neugierig auf mehr.