Weil in Greifswald am Wochenende wieder der PolenmARkT beginnt, hab ich freie Musik aus Polen in einer Playliste zusammen gestellt. Das Spektrum reicht vom Hardrock bis hin zum Triphop.
Ich bewundere jedes Jahr aufs Neue den Enthusiasmus, mit dem Studenten und andere für den Herbst ein polnisches Kulturfestival in Greifswald veranstalten. Der PolenmaRTkT mag als Festival noch nicht so vielseitig und anerkannt sein wie etwa der Nordische Klang. Doch wer einen Einblick in die aktuelle Kultur Polens sucht, wird vom 20. November bis 1. Dezember in Greifswald wieder viele Entdeckungen machen können. Das genaue Programm findet sich auf der Homepage des Festivals.
Als Ergänzung dazu habe ich mir mal die Mühe gemacht, polnische Bands aus dem Bereich der freien Musik anzuhören und paar Beispiele in einer Playlist zusammen zu stellen. Das Spektrum reicht dabei weit über das hinaus, womit ich mich sonst beschäftigen würde. Aber das gehört ja auch zum Konzept eines echten Polenmarktes, dass man scheinbar Alltägliches und Bekanntes neben diversen spannenden oder ulkigen Absonderlichkeiten findet. Also – wenn jemand denkt, er könnte hier einfach so nebenbei zuhören und die Musik in einem Rutsch genießen: Versuch's doch. Mir gelingt es nicht…
Den Anfang macht der philosophiestudierende Musikgrafiker Adam Brożyński, der an seinem Computer im Heimstudio Platten der verschiedensten Stile produziert. Captain Fish ist aus seiner Soul&Funk-Ecke. Dziwny Kelner stammt von dem HipHop-Poetry-Projekt Ortalio aus Olsztyn. Hier wünscht man sich schon, die Sprache zu verstehen… musikalisch geht das eher in die Triphop-Ecke.
Horda spielt seit 2005 unter diesem Namen. Früher nannten sie sich Mandragora. Sie spielen relativ konventionellen Hardrock, der vor allem von der großartigen Sängerin getragen wird. Wer sich hinter dem Namen booyco verbirgt, hab ich nicht herausfinden können. W cieniu Ikara ist ein wenig konventioneller Folksong mit einer ordentlichen Portion Melancholie.
Um gleich wieder zu einem Stilbruch zu kommen. Rezydent S & Garaż Bogiego ist ein Produzentenduo aus Warschau, das mit dem Programm GarageBand die verschiedensten Alben produziert hat. Jazzoofeel stammt aus dem Konzeptalbum Inside Outside Inside. Baciar ist die aktuelle Single der Psio Crew. Die 2004 gegründete 9köpfige Band verbindet in ihrer Musik die Folklore der Beskider Goralen mit Drum'n'Bass, Electro, Club, Hip-Hop, Raggamuffin,… mit Auftritten vom Tanz- & Folkfest in Rudolstadt bis hin nach Israel hat sich diese Truppe in den letzten 5 Jahren bei Tanzfans ebenso einen ausgezeichneten Ruf erspielt wie bei Folklore-Afficinados. Weitere Titel kann man hier herunterladen. Hiphop und NuJazz bieten Cor aus Sieradz während Mikirurka eher dem harten Stonerrock verpflichtet sind. Ebenfalls harten Rock – allerdings eher aus der progressiven Ecke steht am Schluß des kleinen Marktrundganges: Prowizorka aus Wroclaw.