Nicht nur in der britischen Szene hat sich Mitch Laddie mit seinen bisherigen Alben und konstantem Touren eine wachsende Fangemeinde erspielt. Mit „Live In Concert“ hat er als sein drittes Album den ersten Livemitschnitt veröffentlicht. Entstanden ist das Album in seiner Heimatstadt Newcastle-Upon-Tyne im ausverkauften Club „The Cluny“.
 

Mitch Laddie ist einer dieser jungen Gitarrenhelden, der vor allem mit seinem zweiten Album „Burning Bridges“ auch seine Vielseitigkeit als Songwriter unter Beweis gestellt hat. Die Stücke von der Platte standen beim Konzert auch im Mittelpunkt des Programmes. Die ersten drei Stücke knallen erst mal voll rein, ehe mit „Linger“ dem Publikum die erste Ruhepause gegönnt wird. Und Laddie selbst kann zeigen, dass er eben nicht nur der wütende Blues-Rock-Prediger ist sondern auch Balladen kann. Auch „Paper in Your Pocket“ mag verhalten losgehen. Aber der Rocker bricht sich immer wieder Bahn. Und hier – schließlich ist das ein wirklich guter zeitkritischer Song – ist die wütende Heftigkeit angebracht. Selbst Marvin Gayes „Inner City Blues“ wurde auf der Bühne als brachial dahinwalzender Gitarren-Schnellzug in sieben Minuten abgefeiert. Aber es ist „Mr. Johnson (Revisited)“, bei der die ganze Vielseitigkeit des Gitarrenspiels von Laddie hörbar wird: zwischen lyrisch-verspielt und wild davonstürmend, zwischen leisen Tönen und kreischenden Ausbrüchen. Mir altem Sack wäre es natürlich lieber, mehr von dieser Vielseitigkeit zu hören, mehr Abwechslung zu haben. Aber ich sitze im Büro und nicht vor der Bühne – im Club selbst würde ich mich auch nach der erlösenden Rockorgie sehnen, bei der keine Gefangenen gemacht werden.

Drei junge Männer spielen sich den Arsch ab mit ihrem heftigen Bluesrock und 300 Besucher haben eine prima Party: Was kann man von einem Live-Ablum mehr erwarten? (VÖ.: 22.02.2014)