Es wird rauh, funky und manchmal ganz schön abgefahren, wenn Michigan Curve um den aus Schottland stammenden Sänger Mike Nicolson ihren Blues spielen. Zuweilen größt selbst Tom Waits von ferne.
Wenn diese Stimme echt ist, wenn sie nicht verstellt ist sondern das Leben ihres Sängers wiederspiegelt, dann hat Mike Nicolson (der auf der Bandpage behauptet, schon kurz nach der Erfindung des Rades mit dem Gitarrespiel begonnen zu haben) einiges durchgemacht haben in den letzten 30 Jahren: Rauh, brüchig, manchmal fast gequält kommen die Lieder auf „Bluesmen don‘t use umbrellas“ daher. Hinzu kommen funkige Grooves mit heftigen Gitarren. Zuweilen wird es auch jazzig-swingend mit Saxophon. Oder man bricht in einen wüsten Rock & Roll aus und bringt die Meute zum Tanzen. Und überhaupt liegt über allem diese unwiderstehliche Atmosphäre einer rauchigen Kellerkneipe mit dem entsprechenden Publikum. Man hat den „Numptie Blues“ oder den „Yuppie Blues“, erzählt trunken auch was von Jesus oder von der Hand des Teufels. Und man fühlt sich nicht nur an Waits erinnert sondern zuweilen auch an die famosen Dynamite Daze mit ihrem Psycho-Bluesrock. Und das meint: Neben dem preisverdächtigen Plattentitel kann man diese Platte vor allem auch wegen der coolen Musik nur weiterempfehlen.