Blues, Folk, Filmmusiken oder gar intstrumentalen Hardrock – der australische Gitarrist/Songwriter/Produzent Matt Walker hat in den letzten Jahren in unwahrscheinlich verschiedenen Stilen gearbeitet. Sein aktuelles Soloalbum „In Echoes Of Dawn“ zeigt ihn als melancholischen Songwriter irgendwo in den Zwischenreichen von Folk, Worldmusik und Blues.

Die Zwischenreiche von Tag und Nacht, Licht und Finsternis sind niemals eindeutig zu fassen. Die Seele weiß nicht, ob sie sich fürchten oder getrost sein soll. Schatten der Vergangenheit ziehen vorbei, die Zukunft verschleiert vor uns. Macht die Dämmerung eigentlich ein Echo?

 

Es sind diese einsamen Momente, die „In Echoes Of Dawn“ ausmachen. Walker hat sich für die Aufnahmen in ein einsames Haus irgendwo im australischen Bundesstaat Victoria zurückgezogen. Und nur einzelne Gäste kamen, um ihn zu begleiten auf der Geige etwa oder Harmonica. Ansonsten ist er allein und spielt zu seinen erst im Laufe des Albums lebhafter werdenden Songs auf Gitarre oder Piano. Das ist kein „Pop“ im herkömmlichen Sinn, die Bluespolizei schlägt Alarm. Und wer nach Erkärungen oder gar nach dem „Hit“ sucht, wird eine Enttäuschung erleben.

„In Echoes Of Dawn“ ist eine jener Liedersammlungen, die einem alle Jubeljahre mal begegnen. Lieder, die einem nichts vorschreiben, nicht agitieren wollen,die einfach nur die eigene Traurigkeit mit ihrer wegnehmen. Lieder, mit denen man diese traurigen Stunden vor dem Einschlafen oder nach einer schlaflos verbrachten Nacht überleben kann. Musikalisch (okay, soviel sei dann doch gesagt) stammen die Zutaten von Walkers Songs aus so ziemlich allem, was er bislang gemacht hat, aus Blues und Country ebenso. Und aus atmosphärischen Weltmusikklängen und Kinomusik im Hinterkopf. Und das ist faszinierend. Ebenso wie auch die der Erstauflage des Albums beigelegte Bonus-CD. „Lost Ragas“ ist eine Sammlung von gleich 21 Instrumentalstücken. Nicht nur für den Fall, dass die Nacht doch länger ist, als das Album.