Auch mit 75 Jahren hat Magic Slim noch nichts von seiner Energie als Sänger und Gitarrist verloren. Sein aktuelles Album „Bad Boy“ ist wieder ein Beispiel für feinsten Gitarrenblues, wie ihn der Gitarrist seit den 60er Jahren in der South Side von Chicago spielt.
Schon sechs Mal wurden Magic Slim & The Teardrops bei den Blues Music Awards als Band des Jahres ausgezeichnet. Und nicht umsonst sind Musiker wie Johnny Winter und andere erklärte Fans des Gitarristen. Denn er verkörpert noch immer – ohne sich von von neuen Moden ablenken zu lassen aber gleichzeitig ohne auch nur ein wenig altbacken zu klingen den Kneipenblues Chicagos der 60er Jahre. Die Gitarrenlinien schneiden heftig und kraftvoll in die Gehörgänge und durchdringt spielend jeden Kneipenlärm. Seine Stimme erreicht zuweilen gar die Rauhheit und Heftigkeit von Sängern wie Muddy Waters. Und die Rhythmusgruppe legt einen Groove aus, der klar macht: hier ist man richtig, um zum Wochenende gehörig abzutanzen. Das ist BLUES in Großbuchstaben, Blues wie er seit Jahrzehnten einfach nicht altert. Blues, der so viel direkter und lebendiger ist als jegliche neue Rockmode. Auch wenn Magic Slim hier zum größten Teil Klassiker etwa von Eddie Taylor, Muddy Waters und anderen spielt – bei den Teardrops kann die Musik einfach keinen Staub ansetzen und klingt wie grad aus dem Moment geboren. Nein – ein junger Boy ist Slim ganz sicher nicht. Aber ein „Bad Boy“ ist er gegenüber vielen jüngeren Musikern dennoch geblieben. {module Bluespfaffe}