„Komm großer schwarzer Vogel“ hieß einer seiner ersten Hits, ein tieftraurig-entschlossenes Lied über die Sehnsucht nach dem Tod. Zuletzt hatte er 2010 ein Buch mit dem Titel „Ich weiß nicht, wohin die Engel fliegen“ veröffentlicht. Am 24. November 2011 nahm sich der Liedermacher und Schauspieler Ludwig Hirsch in Wien das Leben.
Geboren wurde Ludwig Hirsch am 28 Februar 1946 in der Steiermark. Doch seit er mit seiner Familie als Kind nach Wien kam, blieb er der österreichischen Hauptstadt aufs Innigste verbunden. Auch wenn die Wiener zunächst mit Hirschs „Dunkelgrauen Liedern“ die oft düster und makaber die Zustände aufs Korn nahmen, durchaus nicht zufrieden waren. Und es waren Lieder wie „Komm großer schwarzer Vogel“ die man auf immer mit ihm verbindet. Scheinbar idyllische Geschichten, die irgendwann umkippen ins Düstere und Gewalttätige. Wie auch die Geschichte vom Mann, der seiner Liebsten gern ein besonderes Geschenk schicken will und schließlich als zerstückelte Leiche im Paket landet. Oder die gespenstische Geschichte vom „Dorftrottel“, der aus Aberglauben der Dorfbewohner gelyncht wird. Da ändert es auch nichts daran, dass Hirsch mit Singles wie der Liebesschnulze „Gel‘, du magst mi“ die Hitparadenspitze erreichte.
Eigentlich hatte Hirsch noch in diesem Jahr mit den Aufnahmen zu einem neuen Album beginnen wollen. Im Sommer war er von seiner Heimatstadt noch mit dem „Goldenen Rathausmann“ geehrt worden. Wegen einer Lungenentzündung war er in ein Krankenhaus gekommen, wo er sich durch einen Sprung aus dem Fenster ums Leben brachte.