Loudog bezeichnen sich selbst als den bunten Hund unter den Ska- und Punkbands des Landes. Das stimmt ziemlich genau. Denn irgendwie schaffen sie es, sich musikalisch immer mal wieder zwischen sämtlichen Stühle der Stile zu setzen. Wie auch auf ihrem aktuellen Album "Kito". Nach einigen Monaten ist die Platte jetzt auch bei Jamendo allgemein zum Download bereitgestellt.
Wenn die sechs Musiker von Loudog loslegen, dann kann man entweder feinen Reggae mit Rock-Refrains und Ska-Gebläse hören (großartig der Opener "Gone"). Oder es gibt Anklänge an Surfmusik oder gar Swing. Und es passiert sogar, dass alles in einem Song hin und her vibriert, dass man manchmal gar nicht mehr weiß, wo man ist. So beginnt Go to Hell als Lagerfeuerfolksong und artet immer mehr in einen Rocknrolligen-Punksong mit Bläsern aus. Auch "Checkmate" mit der prägnanten Zeile "Revolution is over" kann sich nicht wirklich entscheiden, wass es sein will. Besonders gut finde ich die Stücke, die ganz nahe am klassischen Ska bleiben und sich die Ausflüge sparen. "Cigarettes and Coffee" gefällt mir etwa ganz ausgezeichnet. Reine Punkrocker wie Shake Hands oder Once Upon a Crime lassen mich bei aller Power aber kalt, das geht meinem Webmaster aber glaub ich ganz andersrum. Und auch mit manchem Reggaesong wie Each Lie kann ich nicht wirklich was anfangen.
Kito ist inzwischen der dritte Longplayer der Braunschweig-Hildesheim-Berliner Band, die vor Jahren mit dem wirklich nicht pressetauglichen Namen The Cumshots auf die Welt kamen. Konsequent veröffentlichen sie ihre Musik unter Creative Commons Lizenzen und zeigen der GEMA damit den Finger. Die ersten beiden Platten "Party Thieves" und "Waste Your Time" sind bei Jamendo für jedermann zum Download bereit gestellt. Doch auch Kito darf man kopieren und an seine Freunde verteilen.Und damit könnte man sich bei Ska-Anhängern durchaus Freunde machen. Denn auch wenn die Platte mich nicht komplett überzeugt: Es ist ein gutes Album. Ich bin wahrscheinlich für manche Ausflüge in den harten Punk ein bissel zu alt – und für manchen gradaus gespielten Reggae nicht entspannt genug. Wenn ich hier wie bei Jamendo Sterne vergeben könnte, würde ich 7-8 von 10 verteilen.