„All The Right Moves“ bringt nach einer kurzen musikalischen Pause Little Mike Markowitz, Gitarrist Tony O.Melio, Bassist Brad Vickers und Schlagzeuger Rob Piazza wieder zusammen. Die Band hatte seit ihrer Gründung in den späten 70ern zusammengespielt. Sie waren die Band der Wahl, wenn tourende Blues-Berühmtheiten für Konzerte nach New York City kamen. Und sie waren mit Leuten wie Hubert Sumlin, James Cotton, Pinetop Perkins und Jimmy Rogers auf Tour.
„All The Right Moves“ ist ein höchst erfreuliches Bluesalbum mit einem Sound, der den klassischen Chicagoblues der 1950er in Erinnerung ruft. Mike Markowitz singt die ganze Zeit mit sicherer Phrasierung und spielt meisterlich auf der Harmonika, immer geschmackvoll und niemals zu dominierend. Der Titelsong zeigt seine Fähigkeiten auf der Harmonika wunderbar; dabei überdeckt er niemals die anderen Instrumente. Die Gitarre ist durchgängig sehr cool, sehr retro und niemals langweilig. Die Lieder, alle Originale, sind eine tolle Sammlung von Bluessongs, bei denen man sich fühlt, als würde man sie schon kennen, aber man freut sich darauf, sie erneut zu hören. Und dann gibt es in einigen Stücken auch noch ein tolles Blues-Piano von Jim McKaba mit interessanten Zwiegesprächen zwischen Klavier und Gitarre, etwa in „Since My Mother‘s Been Gone“. Das hat ein wunderschönes 60s Feeling und man hört es am besten spätnachts in einem dunklen Raum.
Vom eröffnenden „Hard Hard Way“ – das einem mit seinem Hoochie-Coochie-Man-Feeling sofort gefangen nimmt – durch alle 13 Songs und dem abschließenden „Close To My Baby“, eine pulsierende, altertümliche 12-Takte-Nummer, haben uns Little Mike & The Tornadoes ein grandioses, reduziertes, klassisches Album mit Chicagoblues gegeben, das dieses Jahr auf dem Wunschzettel jedes Bluesfans stehen sollte.