Ein Album über die Liebe, über das Leben und die Zeiten dazwischen: Les Lucky ist ein Songwriter und Multiinstrumentalist, der auf seinem Solodebüt munter die Klischees musikalischer und thematischer Art durch den Kakao ziehen kann. Heraus kommt ein unterhaltsames Album nicht nur für Bluesfans.

Das ist jetzt nichts für Menschen, denen der Sinn für Ironie fehlt. Schon von Anfang an wird klar, dass Les Lucky sich selbst und das Leben nicht allzu ernst nehmen will. Anders kann man die Geschichte einer Liebe zu „115 Pfund Attitüde“ kaum verstehen. Und ja, das Leben ist oft auch so. Nur dass man dem Schicksal normalerweise keinen Sinn für Ironie zugestehen mag.

Als Künstler im Popzeitalter kann man kaum noch anders, als mit den lange vorgeprägten Klischees etwas Neues zu gestalten. Und sei es, dass man deren Absurdität dadurch herausstellt, dass man sie in Überzahl aneinanderreiht. Nein, entweder man ist ein den Vollmond anheulender „Lone Wolf“, der gerne die Knochen benagt. Aber wenn man das ist, kann man unmglich auch eine im Winde tanzende Weide sein. Ok, Lucky lässt die flauschigen Hoppelhäschen oder ähnlich flauschige Anspielungen weg. Aber auch so wird klar: Manche Bilder funktionieren heute eigentlich nur noch als Karrikatur. Dann aber umso besser.

Das musikalische Rohmaterial von „Frets & Hammers“ kommt aus Blues und Rock ebenso wie aus Country, ein wenig Jazz und diversen anderen Quellen. Manchmal, wenn Lucky in die Tasten haut, erinnert man sich ohne zu viel Wehmut an die Glanzzeiten eines jungen Elton John oder auch eines auch jungen Ben Folds. Wenn er die Gitarre in den Vordergrund stellt, wird es eher bluesiger. Da treffen die Sanftheit von Keb Mo und manchmal der absurde Humor von Paddy Milner aufeinander. „Frets & Hammers“ ist Popmusik wie sie sein soll: Unterhaltsam, humorvoll, und niemals banal. Und das hören nicht nur die Bluesfans heraus.