Westernswing, New Orleans Jazz, Blues und Anklänge an den Rock & Roll der 50er: Für Kyle Reid sind dies keine akkurrat wiederzugebenden historischen Stile sondern Zutaten, um seine ureigene musikalische Welt zu erschaffen, in der er dann von Alkohol, von Erinnerunggen an die Jugend, an Tanz und kleinere Affären singt.
 

Auch so kann man über den Verlust der Geliebten singen: Er hätte einen kleinen Whisky getrunken, erzählt Reid im Opener „Shot of Whiskey“. Und dann zählt er weitere Dinge auf, die er genommen hätte oder getan hat. Und dabei ist „a little take of reefer“ noch eine der harmloseren Zutaten. Doch die swingende Musik bewahrt den Song vor der Trostlosigkeit und macht statt dessen klar, dass all diese Betäubungen nur zeitweise sind – wie auch die Freude zuvor.

Reid erzählt von seinem Stolz, der ihm im Wege steht, der ihm aber ebenso wichtig ist, wie der Swing. Wobei der wirklich alle möglichen Spielarten des Swing andeutet oder exerziert in seinen Songs: vom countryseligen Westernswing über den funkigen Swing von Brass Bands heutzutage bis zu jazzigen Balladen für die letzten Tanzrunden kurz vor der Sperrstunde.

Ein oft ruhiges, aber immer spannendes Album nicht nur für Swingfreunde!